Die Isarbrücke in Grünwald verbindet die hoch gelegenen Siedlungsbereiche am rechten Isarufer mit den gegenüberliegenden Hangterrassen Richtung Pullach und markiert dabei einen zentralen Übergang im südlichen Münchner Raum. Die Lage im engen Isartal prägt sowohl die Linienführung der Straßenverbindungen als auch die räumliche Beziehung zwischen Talsohle und Hochuferbereichen.
Historisch geht das Bauwerk auf eine frühe Betonbogenkonstruktion von 1904 zurück, die zu ihrer Zeit als bemerkenswerte technische Neuheit galt und erstmals eine dauerhafte Querung an dieser Stelle ermöglichte. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde die Brücke mehrfach beschädigt, schließlich erneuert und an veränderte Anforderungen des regionalen Verkehrsraums angepasst.
Der heutige Neubau orientiert sich an der ursprünglichen Bogenform, greift jedoch moderne Verbundkonstruktionen auf, um Spannweite und Tragfähigkeit an die topografischen Bedingungen des Isartals abzustimmen. Die bauliche Gestaltung bezieht die steilen Talflanken ein und verbindet funktionale Anforderungen mit einem klar gegliederten technischen Ausdruck.
Das unmittelbare Umfeld ist geprägt von geschützten Auwäldern, Hangkanten und historischen Geländestrukturen, die den Landschaftsraum zwischen Grünwald und Pullach charakterisieren. Die Nähe zu weiteren markanten Bestandteilen des Isartals bildet einen übergeordneten Zusammenhang, in dem Geologie, Siedlungsentwicklung und Verkehrswege eng miteinander verknüpft sind.