Komárom (deutsch Komorn, slowakisch Komárno) ist eine Stadt im Nordwesten Ungarns im Komitat Komárom-Esztergom, direkt an der Donau gelegen. Gemeinsam mit dem slowakischen Komárno bildet sie eine grenzüberschreitende Doppelstadt mit langer gemeinsamer Geschichte. Besonders berühmt ist Komárom für ihr monumentales Festungssystem, das die Stadt überregional bekannt macht. Durch ihre strategische Lage zwischen Budapest, Bratislava und Győr war die Stadt seit der Antike ein bedeutender Handelsplatz und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum militärischen Zentrum der Habsburger Monarchie.
Das Festungssystem von Komárom ist das größte zusammenhängende Festungswerk Mitteleuropas und gilt als einzigartiges Beispiel habsburgischer Militärarchitektur. Es besteht aus mehreren Teilen: der Monostori-Festung, der Igmándi-Festung und der sternförmigen Csillag-Festung. Diese wurden nach den Napoleonischen Kriegen ausgebaut und sollten den Grenzraum an der Donau dauerhaft sichern. Heute sind die Festungen hervorragend erhalten und ziehen jährlich tausende Besucher an, die sich für Militärgeschichte, Architektur und historische Stadtentwicklung interessieren.
Die Monostori-Festung, auch als größte neuzeitliche Festung Europas bekannt, bietet mit unterirdischen Gängen, riesigen Mauern und weitläufigen Höfen ein eindrucksvolles Erlebnis. Sie wird als Museum, Kulturzentrum und Veranstaltungsort genutzt, in dem Konzerte, Festivals und Ausstellungen stattfinden. Die Csillag-Festung mit ihrem sternförmigen Grundriss ist ein Meisterwerk der Festungsbaukunst, während die Igmándi-Festung vor allem durch ihre massive Bauweise besticht. Besucher können Führungen buchen, historische Ausstellungen besichtigen und die militärische Vergangenheit hautnah erleben.
Neben dem Festungserbe bietet Komárom ein Thermalbad mit anerkanntem Heilwasser, gepflegte Grünanlagen und Radwege entlang der Donau. Dennoch bleibt die Festung Komárom die wichtigste Sehenswürdigkeit und prägt das Stadtbild bis heute. Ihre Rolle als militärischer Schutzwall, als kultureller Veranstaltungsort und als Symbol der Stadtgeschichte macht sie zum Herzstück der Donaustadt. In Kombination mit der Lage an der Grenze zur Slowakei und der Einbettung in eine reizvolle Landschaft ist Komárom damit ein einzigartiges Reiseziel im ungarischen Donautal.