Das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug ist ein Laufwasserkraftwerk an der Donau in Niederösterreich und gilt als das erste große Donaukraftwerk Österreichs. Es wurde zwischen 1954 und 1959 errichtet und gehört nach wie vor zu den leistungsstärksten Kraftwerken des Landes. Die Anlage liegt zwischen den Orten Ybbs an der Donau und Persenbeug-Gottsdorf und ist integraler Bestandteil der Energieinfrastruktur Niederösterreichs.
Die Staustufe des Kraftwerks ist auf eine maximale Fallhöhe von etwa 10,9 Metern ausgelegt. Zwölf vertikalachsige Kaplan-Turbinen mit direkt gekoppelten Generatoren sorgen für eine installierte Gesamtleistung von rund 236 Megawatt. Die durchschnittliche Jahreserzeugung beträgt etwa 1,3 Milliarden Kilowattstunden, die in das österreichische Verbundnetz eingespeist werden. Damit leistet das Kraftwerk einen bedeutenden Beitrag zur stabilen Stromversorgung des Landes.
Neben der Stromproduktion erfüllt das Donaukraftwerk auch Funktionen für Schifffahrt und Wasserwirtschaft. Es verfügt über eine Doppelschleuse für die Binnenschifffahrt und eine Wehrgruppe mit sechs Feldern, die den Wasserstand der Donau regulieren. Diese technischen Einrichtungen sichern die Durchgängigkeit der Donau und tragen zur Hochwasserkontrolle bei, wodurch das Kraftwerk eine multifunktionale Rolle im Donautal übernimmt.
Planung und Bau erfolgten durch österreichische Ingenieure, während der Architekt Karl Schwanzer die Gestaltung übernahm. Das Kraftwerk ist ein herausragendes Beispiel für die Infrastrukturprojekte der Nachkriegszeit und symbolisiert den Ausbau der elektrischen Energieversorgung in Österreich. Es wird kontinuierlich modernisiert, insbesondere durch den Austausch und die Optimierung von Turbinen und Leittechnik, um den technischen Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.